Wetterstation Teil 2 – Strahlungsschutz für die WH3080

Im ersten Beitrag hatte ich ja über unsere Wetterstation und die damit Verbundenen „Eich-“ und Korrekturprozeduren geschrieben. Offen geblieben war das Thema Außentemperatur.

Das Problem ist, dass der Strahlungsschutz der Fineoffset WH3080 nicht viel taugt. Dies liest man über die WH1080, die den selben Strahlungsschutz hat. Für diejenigen, die sich fragen was ein Strahlungsschutz sei: Ein Strahlungsschutz sorgt dafür, dass ein Thermometer wirklich nur von der Lufttemperatur beeinflusst wird. Der Thermometer darf nicht von Sonneneinstrahlung auf das Thermometergehäuse erwärmt werden kann und damit zu hohe Werte anzeigt. Im Originalzustand kann dieser Effekt bei der WH3080 durchaus 5k und mehr betragen. Die Konstruktion ist im Originalzustand so:

original_

Oben sitzt das mit Plexiglas überzogene Modul, das die Sensoren für UV Index und solare Einstrahlung enthält. Und hier sitzt auch die Solarzelle, die den Akku der Außenstation lädt. Folglich muss das Ding zentral in die Sonne und nach Süden zeigen. Direkt darunter sitzt in einem kleinen Strahlungsschutz die Sensorik für die Außentemperatur und die Luftfeuchte.

Diese Konstruktion hat zwei Nachteile:
1. Der Thermometer kann nicht in einen Schattenbereich verlegt werden – sonst sind ja die Sensoren für UV und Einstrahlung wertlos. Und die Kabel sind hier arg kurz (sonst sind sie ja eher arg lang).
2. Das Solarmodul fängt über seine Fläche Energie ein und über die Gehäuseverbindung geht das direkt auf den Thermometer über.

Wie also raus aus dem Problem? – Wir bauen uns einen weißen Holzkasten. Dabei habe ich mich von einem Ansatz im awekas Forum inspririeren lassen (http://www.awekas.at/for2/index.php?page=Thread&threadID=12453).
16mm Fichtenholz und Farbe fand sich noch im Keller. Damit habe ich folgenden Kasten „übergestülpt“. Die Maße sind ca. 20x20cm für die Grundfläche und ca. 30cm Höhe.

mod2_ mod1_

Es ist übrigens wichtig, dass man das Solarmodul vom Thermometer/Feuchtemodul trennt. Darüber hinaus bildet sich unter dem Dach des Kastens eine warme Luftschicht. Der Thermometer sollte also nicht direkt unter dem Dach sitzen.

Mit dieser Adaption scheint der Strahlungsschutz ausreichend zu funktionieren. Vergleichsmessungen zur Temperatur im Schatten hinter dem Haus in ca. 1,5m Höhe und ca. 2 Meter von der Hauswand entfernt haben eine Differenz von unter 1 Grad ergeben. Das dürfte im Rahmen der Messgenauigkeit und Vergleichbarkeit der Werte an den unterschiedlichen Positionen ein gutes Ergebnis sein.
Die Werte passen jetzt auch gut zu den unter awekas.at, netatmo und wunderground.com einsehbaren benachbarten privaten Wetterstationen.

A propos netatmo: Könnte es sein, dass netatmo bei der installed base auf ihrer Community Karte irgendwie flunkert? – Einige zumindest merkwürdige Indizen schreibe ich im folgenden Beitrag zusammen.

 

 

 

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